Gemeinsam gegen Rechts im Landkreis Oldenburg

Im Zuge der Veröffentlichung der CORRECTIV-Recherche zum Geheimtreffen mit der AfD [1] ist breiten Öffentlichkeit das Rechtsextreme profaschistische Gedankengut dieser sog. Alternative bewusst geworden. Dadurch formierte sich auch im Landkreis Oldenburg eine breite zivilgesellschaftliche Basis gegen Rechts.

Wildeshausen bekennt Farbe – Für ein AfD-Verbot!

Zur Kundgebung aufgerufen haben, Bildungsinitiative GROLL, GEW Regionalgruppe ‚COURAGE gegen Rechts‘, IG Metall Oldenburg-Wilhelmshaven, DGB Region Oldenburg-Ostfriesland, DGB Jugend Region Oldenburg-Ostfriesland, Verdi Bezirk Weser-Ems, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), DIE LINKE Oldenburg-Land, Bündnis 90 / Die Grünen Ortsverband Wildeshausen, Grüne Jugend Oldenburg-Land, Jusos Wildeshausen-Harpstedt-Dötlingen, Antifaschistische Aktion, Paritätischer Wohlfahrtsverband Oldenburg-Ammerland, Friday For Future Wildeshausen, Seebrücke Wildeshausen, Aktionsbündnis Landkreis Oldenburg, Mit COURAGE gegen Rechts (MiCOU) Wildeshausen aufrufen.
Der Aufruf ist hier hinterlegt: https://dokutoll.noblogs.org/post/2024/01/20/20-01-2024-kundgebung-in-wildeshausen-marktplatz-1100-uhr/

 

Redebeiträge wurden von Kreszentia Flauger (Die Linke), Joshua Walther (Mit COURAGE gegen Rechts Wildeshausen), Ralf Beduhn (GEW Landesausschuss COURAGE gegen Rechts), Majken Hjortskov (Bündnis 90 / Die Grünen Wildeshausen), Olaf Sasse (DGB Oldenburg-Land), den Jusos Wildeshausen-Harpstedt-Dötlingen und der Grünen Jugend Oldenburg-Land gehalten.

 

Im Vorfeld der Kundgebung ließ die örtliche CDU, durch die Stadtratsfraktionsvorsitzende Christin Rollié und der Stadtverbandsvorsitzende Marcel Görke, die Öffentlichkeit durch die Presse am 19.01.2024 wissen, dass sie sich „nicht linken bis linksextremen Gruppierungen anschließen und gemeinsam mit ihnen demonstrieren“ möchte [2].

 

Die FDP im Landkreis Oldenburg verlautete im gleichen Zug, durch die Vorsitzenden Imke Haake und Marion Daniel sowie Pressesprecher Thomas Leppin, dass sie die Einleitung eines Parteiverbotsverfahrens gegen die AfD für wenig sinnvoll hält. Es solle vielmehr auf eine stärkere inhaltliche Auseinandersetzung mit der Partei und ihren Anhängern gesetzt werden. Auf das Verhalten von CDU und FDP gingen im Nachhinein einige Leser*innenbriefe ein [3] [4].

 

Quelle: https://www.facebook.com/photo?fbid=796655062501541&set=a.796656509168063

 

Die Presse berichte über die Kundgebung mit mehr als 600 Teilnehmenden [5] [6]. Die Anzahl der Teilnehmer*innen wurde durch das Organisationsteam durch mehrere unabhängig voneinander durchzählende Personen ermittelt. Im Widerspruch dazu steht die Angabe der Polizei, die von 300 Teilnehmer*innen sprach.

 

Quelle: unbekannt

 

Laut Polizei verlief die Versammlung ruhig und störungsfrei. Das Schild „Klare Kante“ gegen einen Redner der Kundgebung schien nicht als Störung aufgefasst zu werden. Stefan N. der dieses Schild zeigte, ist der Sohn der Wirtin einer Gaststätte in der die AfD sich in Wildeshausen mehrmals zu Kreismitgliederversammlungen getroffen hat. Der eingangs erwähnte Redner fragte Ende 2021 bei der Wirtin der Gaststätte an, ob die AfD sich dort wirklich träfe. Anschließend erschien die Wirtin und ein Sohn bei dem Wohnhaus des Redners, um ihn einzuschüchtern.

 

Quelle: https://www.facebook.com/photo?fbid=796655275834853&set=a.796656509168063

 

Dierk Horstmann und sein Sohn Jan Horstmann (beide AfD) wurden am Rande der Versammlung gesehen.

 

Quelle: https://www.facebook.com/photo?fbid=796655102501537&set=a.796656509168063

 

Außerdem wurde Stefan S. am Rande der Kundgebung gesehen, der bereits während der Anti-Querdenken-Kundgebungen in Wildeshausen im Umfeld der Gegenkundgebung identifiziert wurde [7]. Stefan S. hat auch im rechten Kampfsportstudios „Chang Tong Gym“ (CTG) in Prinzhöfte (Samtgemeinde Harpstedt) von Nazi-Trainer Danny Gierden trainiert und bei Wettbewerben für das CTG gekämpft.

 

Wildeshausen: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

 

Quelle: https://www.facebook.com/MiCOU.Wildeshausen/posts/pfbid0kSLURK6VASJbK9Z9WfiexxLHr5H3yEK9oFeAynTd1ms2E2rWxNy362uzf3ySth4wl

 

Für den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist am 27.01.2024 ab 11 Uhr eine Installation auf dem Marktplatz in Wildeshausen geplant, wie es in der Pressemitteilung heißt:

Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Am Samstag ab 11:00 Uhr wird aus diesem Anlass auf dem Marktplatz eine Installation zu sehen sein, die an die verfolgten und ermordeten Menschen erinnern soll.Die Organisatoren sind MiCOU (Mit COURAGE gegen Rechts – Wildeshausen), Die Linke. Oldenburg-Land und die Gruppe ‚COURAGE gegen Rechts‘ Region Oldenburg der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

„Etwas so furchtbares wie die willkürliche Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen darf sich auf gar keinen Fall wiederholen. Über die Frage, was wir heute tun können, möchten wir am Samstag gern mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern sprechen.“ lädt Kreszentia Flauger (Die Linke) ein.

Joshua Walther von der GEW-Gruppe ‚COURAGE gegen Rechts‘ ergänzt: „Im Nationalsozialismus wurden Millionen von Jüdinnen und Juden ermordet. Viele andere wie Sinti und Roma, homosexuelle Menschen, Menschen mit Behinderungen, christliche Geistliche und politisch Andersdenkene wurden ebenfalls Opfer. In einer solchen Gewaltherrschaft kann es jede und jeden treffen.“

„Die Gefahr durch die Neue Rechte wird immer größer. Die menschenverachtende AfD erhält in Umfragen und Wahlen beängstigende Zuwächse. Es ist höchste Zeit, gemeinsam und gezielt dagegenzuhalten. Lasst uns darüber reden und zusammen handeln.“, so Detlev Hesse vom Bündnis MiCOU.

In diesem Zusammenhang möchte MiCOU noch einmal an das offene Vernetzungstreffen am 01.02.2024 um 18 Uhr im Wildeshauser Hof aufmerksam machen. Dafür wird um Anmeldung unter kontakt.micou@systemli.org gebeten.

 

Quelle: https://www.facebook.com/MiCOU.Wildeshausen/posts/pfbid02M267aGvBkzK6sKeerXebgKW5hMaNMXowtBiXZ8bwbKCzQyixLzGabY1ShfsTBAFml

 

Hude: Demomonstration für Demokratie und gegen Rechtsextremismus und AfD

 

 

Für die „Demo in Hude für Demokratie und gegen Rechtsextremismus und AfD“ ist am 27.01.2024 eine gemeinsame Anfahrt von Wildeshausen um 14 Uhr mit dem Zug geplant. Dafür wird sich am Gleis 2 getroffen.

 

Quelle: https://www.facebook.com/events/340056212276563

 

Delmenhorst: Bleibt bunt!

 

 

Auch zu der Kundgebung „Delmenhorst: Bleibt bunt!“ erfolgt eine gemeinsame Anreise aus Wildeshausen nach Delmenhorst um 16 Uhr mit dem Zug. Es wird sich am Gleis 2 getroffen. Eine weitere gemeinsame Anreise nach Delmenhorst erfolgt aus denburg. Dafür wird sich um 16:30 Uhr beim Hauptbahnhof Süd getroffen, um dann den Zug um 16:49 Uhr auf Gleis 3 zu nehmen.

 

Quelle: https://www.facebook.com/BBgR.Delmenhorst/posts/pfbid0XF6ofz2aEk4z6zmsgkmUUwW2dth1rk16J1LP8QzarfVqU6VTJTzWiHvd7hGk9vQEl

 

Hier ist der Aufruf von Breiten Bündnis gegen Rechts Delmenhorst zur Kundgebung:

Ein Schreckgespenst geht um in Deutschland: Menschen sollen aus unserer Mitte entfernt und nach Nordafrika vertrieben werden. Und Flüchtlingshelfer*innen, die Menschen in der Not zur Seite stehen, gleich mit. So lauten die Vertreibungspläne des Identitären Martin Sellners auf dem Geheimtreffen in Potsdam im November, bei dem wichtige Parteifunktionäre der AfD teilgenommen hatten. Die Unschuldsbeteuerungen der AfD können nicht verschleiern, dass sie längst eine rechtsradikale Partei ist. Daher ist es Zeit aufzustehen. Delmenhorst hat schon 2006 gezeigt, dass Faschisten in der Stadt keine Chance haben. Das Breite Bündnis gegen Rechts ruft alle Delmenhorsterinnen und Delmenhorster auf zur Kundgebung „Delmenhorst: Bleibt! Bunt!“ am 31. Januar um 17:00 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Zeigen wir, dass sie den Rechtsextremen keinen Raum in der Stadt geben. Zeigen wir, dass wir in unserer Stadt geschlossen gegen Rechts stehen. Zeigen wir: „Delmenhorst: Bleibt Bunt!“

 


 

Quellen:

[1] https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/01/10/geheimplan-remigration-vertreibung-afd-rechtsextreme-november-treffen/

[2] https://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/wildeshausen-ort49926/warum-cdu-und-fdp-im-landkreis-oldenburg-ein-afd-verbot-ablehnen-und-nicht-demonstrieren-gehen-92785387.html

[3] https://www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/leser-meinung-zur-anti-afd-demo-in-wildeshausen_a_4,0,4018841973.html

[4] https://www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/leser-meinung-zur-anti-afd-demo-in-wildeshausen_a_4,0,4020622733.html

[5] https://www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/mehrere-hundert-menschen-protestieren-in-wildeshausen-fuer-demokratie-und-gegen-afd_a_4,0,4003875920.html

[6] https://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/wildeshausen-ort49926/600-menschen-bei-kundgebung-gegen-die-afd-in-wildeshausen-92786801.html

[7] https://16voll.noblogs.org/post/2022/01/31/antifaschistischer-monatsbericht-januar-2022-2-landkreis-oldenburg